Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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Es ist derselbe Jahdebusen, auf welchen in der Gegenwart sich hoffnung- und freudevoll die Blicke zahlreicher deutscher Vaterlandsfreunde richten; auf dem die schwarz-weiße Flagge Preußens von stolzen Kriegsschiffen, die hier ihren Hafen fanden, wehen, und diesem Winkel zwischen Land und Meer dereinst vielleicht eine hohe geschichtliche Bedeutung verleihen wird. Sechs Jahrzehnte zurück! Eine dunkle Frühlingsnacht und dichter Märznebel schleiern all’ die Wellen und Wogen, die Geesten und Sielen ein; kaum erreicht die dämmernde Helle der in den Häusern des Dorfes Jahde brennenden Lichter den Deichdamm, der das Jahder Watt umgrenzt. Ueber das erstorbene flüsternde Schilf und Riethgras des vorigen Jahres in den mit zahlreichen Wassergräben durchzogenen Sumpfstrecken um die Dörfchen Jurgengrave und Moorhusen tanzen lustige Irrwische. Dort liegt das Städtchen Varel mit seinem stattlichen Herrenschloß und seiner ummauerten Kirche; dunkel ragen durch den Nebel die Werke des Forts Christiansburg und zwischen diesem und dem Ort spreitzen sich wie ein riesiges Nachtgeisterpaar zwei Windmühlen von bedeutender Größe. Aber die gewaltigen Flügel rasten und ruhen wie eingeschlafen; Stille schwebt über den Wassern, Stille weht mit Geisterhauchen über das trostlos flache Gefilde. Nur ein ferner Ruderschlag plätschert noch, dem Ufer näher kommend, durch das tiefe Schweigen.

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