Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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An einem Tische, auf welchem zwei silberne Armleuchter brannten, saßen zwei Männer, bemüht, zahlreiche Papiere und Briefschaften, die einem Reisekoffer entnommen wurden, sorglich in einer gewissen Reihe und Ordnung auf den Tisch vor sich hin zu legen; es waren augenscheinlich Documente, denn von mehreren hingen an schwarzgelben oder rothweißen Seidenschnüren große Kapseln, und die Farben dieser Schnüre ließen erkennen, daß es Lehenbriefe römischer Kaiser einestheils, anderntheils der Könige Dänemarks seien, und daß jene Kapseln die Siegel umschlossen, welche den Pergamenten, an denen sie befestigt waren, ihre volle Gültigkeit gaben.

Ein Diener riß die Thüre auf, und rief herein: Der Herr Haushofmeister Ihrer Excellenz der Frau Reichsgräfin Wittwe!

Warten! antwortete kurz und rasch der Graf, und murmelte halblaut durch die Zähne: Hat es sehr eilig, das ancien régime! – Dann sagte er laut: Nehmen Sie, Herr Hofrath Brünings, ein wenig Akt von dem, was der Großbotschafter der chère grand Mère auszurichten und vorzubringen hat, und Sie, Herr Secretär Wippermann, thun, als haben Sie eine Schreiberei vor, und schreiben ein wenig nach, denn in unsern Angelegenheiten darf kein Wort auf die Erde fallen und verloren gehen. Es ist die höchste Zeit für uns, wenn wir nicht als Kirchenmäuse aus unsern Herrschaften davon ziehen wollen, die Neigungen der Frau Großmama anzunehmen und zu sammeln, wenn auch nicht eben antike Münzen.

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