Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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Graf Wilhelm Gustav Friedrich fand den neuen Weg vortrefflich und besser als die Wege außerhalb seiner Herrlichkeit, und fuhr nun in etwas erheiterterer Stimmung über die Vareler Groden nach dem großen und hohen Deichdamm, der in unermeßlicher Zickzackausdehnung den Jahdebusen und seine Geesten umfängt. Als das Deichthor geöffnet war, rollte der Reisewagen rasch über die harte Kiesfläche des unfruchtbaren grobkörnigen Meersandes, dem Jahder und Wapler Siel vorüber und dem Vareler Siel zu, wo die »schöne Susanna«, so hieß die Jacht des Grafen, vor Anker lag. Des Grafen scharfer Blick fand sie bald unter den andern in der Bucht geankerten Fahrzeugen heraus, aber dieser Blick verfinsterte sich, als er mit kundigem Auge entdeckte, daß das Schiff nicht segelfertig sei, und er entsann sich jetzt mit Verdruß, daß er vergessen hatte, dazu Befehl zu geben, vielmehr wußten der Steuermann und die wenigen Matrosen, die der Dienst des kleinen Schiffes erforderte, nicht anders, als der Gebieter werde mehrere Tage am Lande bleiben, daher auch sie sich an demselben nach ihrer Art von der widrigen Seereise zu erholen trachteten. Noch mehr aber stieg der Unwille des Grafen, als er am Hafenplatze den Zimmermann seines Schiffes mit einigen am Lande geholten Arbeitern antraf, der eben nach der Jacht sich zu begeben im Begriff war, und meldete, das Schiff habe eine Beschädigung erlitten, zu deren völliger Ausbesserung mehr als die Zeit eines Tages erforderlich sei, eher könne die schöne Susanne ohne große Gefahr nicht wieder in die See gehen. Da half weder Zürnen noch Schelten, an welchem der Erbherr, ohnedies in der übelsten Stimmung, es nicht fehlen ließ; er mußte sich in das Unvermeidliche fügen, und da er mit seiner Dienerschaft und den Pferden nicht am Strande verweilen konnte, so blieb ihm nur die Wahl, entweder nach Varel zurückzukehren, oder nach einem andern in der Nähe gelegenen bedeutenderen und für ihn angemesseneren Orte zu fahren.

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