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Die Gemahlin des Erbherrn von In- und Kniphausen, Ottoline Friederike Louise, geborne Gräfin von Lynden-Reede, Tochter des holländischen Gesandten am königlichen Hofe zu Berlin, schlug die Augen auf, und hauchte nach einigen Secunden: Marie! Meine Marie!

Da bin, Mama! rief das Kind.

O Gott, o Gott, Dank! seufzte die Mutter, und richtete sich empor. Verwundert fiel ihr Blick auf die veränderte Umgebung, auf den um sie bemühten ihr wohlbekannten jungen Mann, auf ihr sich zärtlich an sie anschmiegendes Töchterchen, auf die verwirrte und bestürzte Dienerschaft – doch kehrte ihr schnell Erinnerung und besonnene Fassung zurück. Dort stand der Wagen, dort schnaubten noch die wieder aufgerichteten Pferde stark und heftig, und jetzt sprach Ludwig: Gnädige Frau Gräfin, das war eine entsetzliche Gefahr! Dem Himmel sei Dank, der mich durch wunderbaren Zufall auf diesen Weg führte!

Sie sind es, Vetter! erwiederte die junge Reichsgräfin, und versuchte sich zu erheben, wobei sie aber seiner Unterstützung bedurfte, und mit einem schmachtenden Blick aus ihren schönen blauen Augen ihn lohnend, blieb sie sanft an ihn gelehnt, der ihr eine starke Stütze war, und suchte ihre dahin geschwundene Kraft mit leisem Erathmen zu sammeln.

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