Читать книгу Gedichte онлайн

21 страница из 83

Schlag nicht so die Augen nieder!

Wecke nicht die Zauberlieder

In der dunklen Tiefe Schoß,

Selbst verzaubert sinkst du nieder,

Und sie lassen dich nicht los.

Tödlich schlingt sich um die Glieder

Sündlich Glühn,

Und verblühn

Müssen Schönheit, Tanz und Lieder,

Ach, ich kenne dich nicht wieder!

An einen Offizier, der als Bräutigam starb

ssss1

Frisch flogst du durch die Felder

Und faßtest ihre Hand,

Ringsum der Kreis der Wälder

In Morgenflammen stand.

O falsches Rot! Verblühen

Mußt dieses Blütenmeer,

Wer dachte, daß dies Glühen

Das Abendrot schon wär!

Nun dunkeln schon die Fernen,

Du wirst so still und bleich,

Wie ist da weit von Sternen

Der Himmelsgrund so reich!

Trompeten hört ich laden

Fern durch die stille Luft,

Als zögen Kameraden –

Der alte Feldherr ruft.

Es sinken schon die Brücken,

Heut dir und morgen mir.

Du müßt hinüberrücken,

Kamrad, mach uns Quartier!

Treu' Lieb ist unverloren,

Empfängst – wie bald ist's hin! –

Einst an den Himmelstoren

Die müde Pilgerin.

Правообладателям