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Diese systematische Dreiteilung mit den Domänen Schule, Freizeit und Leistungsbereich lässt jedoch mit Blick auf das Phänomen Sport eine notwendige Trennschärfe vermissen. Insofern stellt sich die weitere Frage, inwieweit kleinformatige Systematiken weiterhelfen und eine Annäherung an den Sport herstellen können. Dieses Ansinnen wiederum unterliegt der Gefahr, am Ende einer systematisch konzipierten Aufzählung einen Teilbereich entweder gar nicht berücksichtigt oder wiederum Überschneidungen zugelassen zu haben. In dieser Hinsicht kann die Frage nach dem völligen Verzicht auf eine systematische Darstellung von Arbeitsgebieten in den Raum gestellt werden – anders: Das (einzig) systematische Arbeitsgebiet der Sportpädagogik bestünde dann darin, sich dem (noch nicht) bewegenden und sporttreibenden Menschen in seiner Lebensspanne (zwischen beginnendem Leben und drohendem Tod) zu widmen.
Schaut man sich (neuere) vorliegende Systematiken mit möglichen Arbeitsgebieten der Sportpädagogik unterhalb der Prohlschen Trias an, dann gehen diese in aller Regel selbst systemisch vor, in dem sie Domänen benennen, die als mögliche Arbeitsgebiete (synonym Handlungsfelder) der Sportpädagogik gelten können. Um der Gefahr der Verletzung der Vollständigkeit an Arbeitsgebieten in systematischer Absicht zu begegnen, bedient man sich oftmals insofern einer Hilfskonstruktion, als selbst in grafischen Darstellungen mit Hinweisen wie »etc.« oder »…« grundsätzlich Ergänzungen von (fehlenden und/oder zukünftig neuen) Arbeitsfeldern vorgenommen werden können (z. B. Balz & Kuhlmann, 2003, S. 27). Während z. B. Haag und Hummel (2001, S. 366–460) in ihrem Handbuch zur Sportpädagogik noch eine personalisierte Systematik nach Zielgruppen im Lebenslauf bevorzugen, identifiziert z. B. König (2013, S. 66–68) Schulsport, Breitensport und Spitzensport als wesentliche Themenfelder und Forschungsschwerpunkte. Diese drei Arbeitsgebiete bilden demnach semantisch das sportbezogene Äquivalent zu dem sport-neutralen Begriffstrio von Prohl oben.