Читать книгу Sportpädagogik. Eine Grundlegung онлайн

90 страница из 112

Diese Absicht darf aber nicht darüber hinwegsehen, dass dem Sport prinzipiell die Ambivalenz-Hypothese innewohnt – am Beispiel: Regelmäßiges Sporttreiben kann die Gesundheit fördern; der Sport kann aber auch auf ganz unterschiedliche Weise (z. B. durch Dopingmissbrauch) der Gesundheit schaden. Mit Hilfe dieser Ambivalenz-Hypothese lässt sich aber das pädagogische Anliegen klarer herausstellen: Es muss im Sinne der vier o. a. Kriterien Aufgabe der Sportpädagogik sein, die förderlichen Absichten zu stärken und die hinderlichen zu schwächen.

Die Sportwissenschaft und insbesondere die Sportpädagogik darf die Erfüllung ihrer Aufgaben aber auch nicht überschätzen. Darauf hat u. a. Ommo Grupe (zuletzt 2000, S. 287–294) aufmerksam gemacht. Die (systematische) Aufgabe besteht lediglich darin, »Wissen sozusagen als Angebot zur Erklärung, zum besseren Verständnis und zur Bearbeitung von praktischen Fragen und Problemen« (ebd., S. 293) bereitzustellen. Daraus folgt auf der anderen Seite, dass es nicht darum gehen kann, explizite »Handlungsanweisungen für den Sport, also z. B. für Trainer und Sportlehrer« (ebd.) zu formulieren. Die Erkenntnisse aus der Sportpädagogik sind lediglich Angebote: »Wieweit diese dann aber wirklich umgesetzt werden, liegt außerhalb ihrer Reichweite« (ebd.). Insofern bleibt die Erfüllung der Aufgaben der Sportpädagogik immer fragil.


Правообладателям