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Hör zu! – Warum ich wiederkehrte, Gottfried,
in euer grünes, tannenduftiges – Grab,
du mußt's erfahren einstmals, noch nicht heut.
Um Gottes willen nimm mich auf indes,
als wär' ich Heinrich von der Aue nicht –
vielmehr ein Pilgrim, der um Obdach fleht,
um Obdach und – um Frieden.
Gottfried
Heinrich
Verläßt den Herrn ein stets getreuer Knecht?
Ich kann ihn nicht erwürgen drob noch schelten! –
Nein: was du mir gewährst, muß Gnade sein.
Nicht Gült und Zehnten komm' ich zu erpressen:
Almosen heisch' ich, Gottfried, freie Gaben,
Barmherzigkeit!
Gottfried
Der reiche Heinrich von der Aue bittet
mich schlechten Bauersmann und armen Diener
um Gnaden, Gaben und Barmherzigkeit? –
Heinrich
ein armer Heinrich von der Aue worden:
dies, Gottfried, sei fürs erste dir genug.
Es kommen Tage, Stunden – Stunden, Tage –
ach, lange Tage wohl und lange Stunden!
da werd' ich dir aus gleichem Tone harfen –
endlos! – ein Lied: – es wird dir zum Verdruß
und ach! zum Überdrusse Antwort geben
auf alles, was dein Blick und Wort mich fragt.