Читать книгу Mythen, Macht + Menschen durchschaut!. Gegen Populismus und andere Eseleien; Kommentare 2013-1984 онлайн

100 страница из 110

Raum und Zeit verändern sich. In den letzten 20 Jahren reduzierte sich der Gemeindeanteil an den schweizerischen Staatsausgaben auf unter 25%, während die Anteile des Bundes respektive der Kantone entsprechend zunahmen. Dies unterstreicht einen konstanten Zuständigkeitswandel, der weitgehend unbemerkt und ohne Einfluss der Gemeinden abläuft.

Was von den Fahnenträgern unverrückbarer kommunaler autonomer Hoheiten aber übersehen oder verschwiegen wird, ist der starke Trend zur Aufgabendelegation aus den Gemeinden heraus in Gemeindekooperationen, andere Gefäße oder Zweckverbände. Sei es aus Ressourcen- oder Kapazitätsmangel, immer mehr Kernaufgaben werden in einem dichten Geflecht interkommunaler Zusammenarbeit (IKZ) erfüllt. Diese Entwicklung ist der urkommunalen Entscheidungsfindung abträglich und gaukelt nur mehr eine Autonomie vor. Meistens führt die IKZ zu einem höheren Verlust an Bürgernähe als eine Gemeindefusion.

Seien wir doch ehrlich. In unserer komplexen Welt quellen immer neue Herausforderungen aus dem Handlungsbereich einzelner Gemeinden heraus. Fürsorge, Altenpflege, Verkehr, Umweltschutz, Schulbauten, Feuerwehr, Sicherheit, Zivilstandsverordnung – die Liste wird länger und länger. Erst dieses Jahr trat das neue Kinder- und Erwachsenenschutzrecht in Kraft – das kommunale Vormundschaftswesen gehört der Vergangenheit an.


Правообладателям