Читать книгу Thomas Dekker. Unter Profis онлайн

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Mehr, mehr, mehr – in meinem Inneren hauste ein Gefühl der chronischen Unzufriedenheit, aber es war bisher nicht mehr als ein Funke gewesen, der hin und wieder kurz aufloderte. Mit Jacques als Manager wird aus dem Funken ein Flächenbrand. Er und ich, das ist 1 + 1 = 3. Ich will Geld, er will Geld. Von allem, was ich verdiene – Gehälter, Boni, Startgelder – bekommt er zehn Prozent zuzüglich Mehrwertsteuer. Und Geduld kennen wir nicht. Mit Jacques mache ich keine langfristigen Pläne, wir schauen nicht in die Zukunft, wir reden nicht darüber, wo ich vielleicht in fünf oder zehn Jahren stehe. Keine Geduld. Bloß nicht warten. Nicht erst mal ein paar Jahre Profi sein. Wir wollen es jetzt.

Auf Anraten von Jacques ziehe ich kurz darauf nach Belgien. Nach Lanaken, kurz hinter der Grenze bei Maastricht. Dort leben mehrere niederländische Radprofis. Ich kann dort besser trainieren als in Nordholland und außerdem ist es steuertechnisch erheblich interessanter.

Jacques macht sich daran, meinen Vertrag mit Rabobank aufzulösen, bevor dieser offiziell überhaupt in Kraft getreten ist. Er schlägt vor, dass sie mein Gehalt verdoppeln: von hunderttausend auf zweihunderttausend Euro. Aber Theo de Rooij, der inzwischen Jan Raas als Teammanager abgelöst hat, geht nicht darauf ein. Er sagt, ich hätte einen gültigen Vertrag unterschrieben und dass hunderttausend Euro für einen Jungen von zwanzig Jahren doch sehr viel Geld seien. Ich solle erst mal eine komplette Saison als Profi fahren. Hanegraaf ist wütend. Und ich mithin auch. Ich fühle mich nicht wertgeschätzt. Ich empfinde sie als geizig, die Leute von Rabobank. Was glauben die eigentlich, wer sie sind?

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