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Im Flur zog ich die Jacke und meine aufgeschlitzten Dobber-Jeans aus.

Was für eine Knalltüte, dachte ich.

Im Badezimmer machte ich Schröders alberne Schleife auf. Der Verband klebte natürlich an meinem zerschundenen Knie fest, und ich mußte ihn vorsichtig Stück für Stück ablösen. Das tat nicht nur schrecklich weh, es fing auch wieder an zu bluten. Schröder ist kein bißchen mehr Arzt als ich, dachte ich sauer.

Ich nahm etwas Watte und säuberte das Knie noch mal mit einer desinfizierenden Flüssigkeit, aber es war ein etwas moderneres Fabrikat als Schröders eklige, alte braune Flasche. Ganz hinten im Badezimmerschrank fand ich eine Packung mit einem Verband. Ich machte ihn mit vier Leukoplaststreifen fest. Den grünen Armeeverband (er war bestimmt schon vor dem ersten Weltkrieg verpackt worden) stopfte ich in die Mülltüte, und die trug ich sofort zur Mülltonne am Gartentor.

Es hatte wieder zu regnen angefangen. Ich blieb stehen und schaute zu einer der Straßenlaternen. Vor dem milchweißen Glas sah der Regen aus wie schnelle, graue Striche, und manchmal warfen die raschelnden Herbstblätter der Birke daneben Schatten auf den naßglänzenden Asphalt.

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