Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

113 страница из 141

Den von Padmasambhava sechs Jahrhunderte vor dieser Entdeckung verborgenen Terma-Zyklus von Sadhanas und Dzogchen-Texten haben wir heute noch, und ich habe einige Übertragungen aus diesem Zyklus von S. E. Gangteng Tulku Rinpoche erhalten, einem meiner Lehrer.

Viele Yogis haben durch die systematische Praxis des Dzogchen am Ende ihres Lebens ihren physischen Körper der fünf Elemente aufgelöst in die fünf Farben des klaren Lichts und haben so ein wunderbares Zeichen ihrer völligen Befreiung vom Samsara gegeben.

Der Yogi ruht hierbei in tiefem Samadhi noch im Körper, und dieser wird in einem Zeitraum von bis zu sieben Tagen nach dem Tod immer kleiner, bis er verschwindet, und nur die unbeseelten Teile des Körpers, also Haare und die Nägel von Fingern und Zehen, bleiben zurück. Gleichzeitig erscheinen Regenbogenlichter am Himmel und um das Haus, die auch für normale Sterbliche sichtbar sind. Es sind dies die untrüglichen Zeichen, dass ein Individuum vollkommene Buddhaschaft erlangt hat.

Fälle von dieser Art von Verwirklichung, die durch die Methoden des Dzogchen auch heute noch erreichbar ist, waren in Tibet häufig; und auch bis in unsere Zeit sind noch einige Fälle gut bezeugt. 1998 zum Beispiel erreichte in Azi Rong in Osttibet ein alter Mönch der Nyingma-Linie, Khenpo Chöying Rangdröl, achtzig Jahre alt, den jah-lüh oder »Regenbogenkörper«. Er ließ nicht einmal Haare und Nägel zurück.

Правообладателям