Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Wie am Beispiel des möglichen Erlangens von Luzidität im Traum ersichtlich wird, kann und soll unsere geistige Klarheit weiterentwickelt werden und nach und nach alle Schichten bewusster und unbewusster Erfahrung durchdringen. Wir nutzen, wie oft zu hören ist, bisher nur einen kleinen Teil unseres Gehirns – und leider nutzen wir auch nur einen kleinen Teil unseres Herzens, unserer Empathiefähigkeit. Nur ein kleiner Teil des unbegrenzten Potenzials unseres Geistes und seiner Erkenntnismöglichkeiten, ein kleiner Teil der Weisheit und der Liebe, die in uns ist, konnte sich bis jetzt offenbaren.

»Lass den Buddha heraus, der in dir steckt«, so sagt man im Zen. Wer seine geistige Klarheit, die in ihm angelegte Fähigkeit zu einer gesteigerten Luzidität und Achtsamkeit entwickelt, kann das Dunkel der Unbewusstheit durchdringen und sich von der Beschränkung durch eingefahrene Denkstrukturen und subliminale Gewohnheitsmuster, von Konditionierungen und imaginierten Zwängen befreien, indem er durch direkte, nichturteilende Beobachtung deren vergängliches und damit unwirkliches Wesen erkennt. Die konstruktivistische Psychologie geht, in diesem Punkt im Einklang mit der 2400 Jahre alten Bewusstseinslehre des Buddhismus, davon aus, dass wir als Menschen eigentlich nie von absoluter oder auch objektiver Wahrheit denken oder sprechen können, sondern nur von der Art unseres Erkennens, von unserer Art, das Gegebene zu erfahren.

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