Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Der Buddha sprach daraufhin, der Irrtum in den Lehren dieser Philosophen liege darin, dass sie nicht erkennen, dass die objektive Welt aus dem Geist entsteht. Sie verstünden auch nicht, dass alle Bewusstseinszustände aus dem Geist entstehen. Ausgehend von der Annahme, dass diese Manifestationen des Geistes wirklich sind, führen sie damit fort, diese zu unterscheiden. Sie kategorisierten sie in dualistische Begriffe wie dieses und jenes, Sein und Nichtsein, und sie ignorierten dabei die Tatsache, dass es nur eine einzige, alles umfassende Essenz gibt. Seine (Buddhas) Lehre hingegen basiere auf der Erkenntnis, dass die objektive Welt wie eine Vision – eine Manifestation des eigenen Geistes – sei, und sie lehre, wie Unwissenheit, Begehren und Aversion beseitigt werden können und wie Ursache und Wirkung und alles Leid, das aus dem dualistischen Denken erwächst, ein Ende finden.


Hieraus ergibt sich, dass die genaueste und umfassendste Darstellung der Wahrheit oder Wirklichkeit nur vonseiten eines Wesens gegeben werden kann, das sich von den Schleiern des konzeptuellen Denkens und der Störgefühle bereits gereinigt hat, also von dem, was wir »einen Buddha« oder ein »völlig erwachtes Wesen« nennen. Die Buddhas haben die Ursachen des Leidens der Menschen und aller fühlenden Wesen und den Weg zu deren Beseitigung und zu dauerhaftem Glück klar erkannt und aufgezeigt, doch die meisten Menschen ziehen es vor, weiterzuträumen und sich ihr eigenes Weltbild auszudenken, wobei sie zumeist die gerade dominierenden Vorstellungen ihrer Gesellschaft spiegeln. Damit bleiben sie leider im dualistischen Denken befangen und üben sich nicht darin, dieses zu überschreiten. Doch ohne die Fähigkeit, das Denken zu überschreiten, kann man seine Funktionsweise und seine Wunder nicht verstehen. Man bleibt im Käfig der eigenen Begriffe gefangen.

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