Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Nun gibt es natürlich keine Erfahrung ohne ein erfahrendes Bewusstsein; und auch alle Messergebnisse sind nichts ohne jemanden, der sie deutet, aber man kaprizierte sich auf die Vorstellung einer unabhängig vom Betrachter existierenden »objektiven« Wirklichkeit.

Ging das vorher geltende theologische Denken von einem göttlichen Wesen und Geist als Schöpfer aller Dinge aus, so wurden im Paradigmenwechsel der Aufklärung zunehmend »Gott«, das Geistige, Transzendente, Unwägbare und dann auch das Seelische als nur subjektiv und erdacht diskreditiert, und die äußere Welt und ihre Verhältnisse wurden als allein wirklich und das Subjekt prägend gesehen. Man fiel also von einem Extrem in das andere. Vom naiven Glauben, dass ein unabhängig existierender, persönlicher Gott uns geschaffen hat und folglich für alles verantwortlich ist, verfiel man in den ebenso naiven Glauben, dass Bewusstsein aus Materie entstanden ist und eine unabhängig existierende Welt uns hervorgebracht hat und bestimmt. Vielen schien die zweite Hypothese sinnfälliger, war sie doch für eine grob sinnliche Wahrnehmung eher nachvollziehbar.

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