Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Diese unsere ursprüngliche Freiheit kann in jeder Wahrnehmungs­situation entdeckt werden. Dieser Raum, in dem alles geschieht, ist immer und überall gegenwärtig – in jeder Situation. Oder besser: Jede Situation geschieht ja nur im Raum. Unsere Leiden können nur bestehen, wenn wir uns auf eine Erfahrung, Idee oder Vorstellung fixieren und den Raum, in dem das Ganze geschieht und in den sich jeder Gedanke ja sofort wieder auflöst, noch nicht oder gerade nicht mehr sehen. Eine solche therapeutisch-initiierende Vorgehensweise setzt natürlich voraus, dass der Therapeut selbst den Zustand nichtkonzeptuellen Gewahrseins gut kennt, selbst darin eine gewisse Stabilität erreicht hat und ihn deshalb einem anderen Menschen aufzeigen kann. Es werden solche meditierenden Psychologen sein – und es gibt sie bereits –, die diesen Ansatz weiterentwickeln werden.

Einen weiteren solcher Gewahrseinstherapie verwandten Ansatz sehe ich in der Logotherapie von Viktor E. Frankl. Ich weiß nicht viel über seine Lehre, denn mein eigentliches Studiengebiet ist der Buddhismus, nicht die westliche Psychologie, aber es gibt eine interessante Aussage von ihm, die mir zeigt, dass er die Natur des Geistes gesehen hat, ja – dass er ausgehend von dieser »Satori-Erfahrung« wohl seinen Begriff der »Selbst-Transzendenz« entwickelt hat.

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