Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

10 страница из 88

Christoph hat sich schon so an die Erwartungshaltung gewöhnt, dass sie ihn kaltlässt. Beinahe. Denn seine Existenz hängt nicht nur vom Erfolg, sondern vor allen Dingen vom Geschichtenerzählen ab und das ist, seit Ausbruch der Pandemie, nicht einfacher geworden. Vorträge verlangen konzipiert zu werden, Jahr für Jahr ausgeschmückt mit neuen, anderen Erfahrungen, die auch er nicht aus dem Ärmel schüttelt. Natürlich, er kann nicht klagen, aber ein kleiner Zweifel bleibt, ob denn alles wieder so werden wird wie vorher.


Sein Vorteil: Er kennt diese nagenden, bohrenden Quälgeister und weiß mit ihnen umzugehen. Denn auch wenn selbst seine treuesten Fans sich daran heute nicht mehr erinnern können, selbst wenn diese Phase seiner Karriere heute begraben ist unter Superlativen: Es gab eine Zeit, da flogen sie ihm um die Ohren, bis er sich gar nicht mehr sicher sein konnte, ob es sich um Zweifel oder den gesunden Menschenverstand handelte, der ihm empfahl, oder eher befahl, doch bitte, endlich, die Reißleine zu ziehen, noch rechtzeitig vor dem freien Fall ins Bodenlose.

Правообладателям