Читать книгу Radsportberge und wie ich sie sah онлайн

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Es ist ziemlich eigenartig hier oben. Keine Bäume, keine Vegetation außer struppigem Gras und feuchtem, dunkelgrünem Moos. Wenn sich die Landschaft dann weiter öffnet, kannst du zu deiner Rechten hinabschauen und das Tal unter dir sehen. Aber wenn du nach links blickst, ist dort keine massive Felswand, sondern nur das nasse Gras, das sich die schwindelerregend steilen Hänge hinaufzieht. Im Winter ist es ein grausamer Ort. Es ist immer windig. Die Frage ist nur, wie stark der Wind ist, wie heftig er es dir besorgen will und wie viel Regen er mit sich führt. Ich habe Tage dort oben erlebt, an denen der Wind sich mit dem Regen verbündet hat und genau den richtigen Winkel erwischte, um ihn mir unter dem Helm hindurch direkt ins Gesicht zu peitschen. Er scheuert dir das Gesicht auf, friert dir die Nase ein, tropft dir Kinn und Nacken hinunter und versucht, in Trikot und Jacke zu sickern.

Es ist auch nie vollkommen trocken da oben, selbst mitten im Sommer nicht. Es liegt immer eine gewisse Feuchte in der Luft. Die Straße sieht gar nicht so besonders nass aus – große Pfützen sieht man selten –, aber das liegt zum Teil daran, dass der Asphalt so stumpf ist. Ich weiß sehr wenig über die ideale Mischung, wenn man Asphalt auf einen feindseligen Berg klatschen möchte, aber bei diesem hier scheint man der Rezeptur zusätzlich Sand hinzugefügt zu haben. Es ist das Gegenteil einer italienischen Straße, die in der Regel schön glatt, ja, beinahe poliert ist und Regen ungefähr so effektiv absorbiert wie eine Marmorplatte. Oben am Tumble könnte es den ganzen Tag regnen und die Straße würde einfach alles aufsaugen. Und der Fahrbahnbelag ist dazu noch entsetzlich rau und holprig, als wäre es ein solcher Alptraum gewesen, ihn zum Trocknen zu bringen, dass die große Dampfwalze gar nicht erst herangeschafft wurde. Dies ist eine Straße, auf der man auf keinen Fall stürzen möchte. Sie würde dich in Fetzen reißen.

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