Читать книгу Radsportberge und wie ich sie sah онлайн

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Wenn sich das Rennen zum letzten Mal dem Kwaremont nähert, musst du unter den ersten 15 sein, wenn es rund einen Kilometer vor dem Anstieg in eine scharfe Rechtskurve geht, ansonsten ist der Tag für dich gelaufen. Denn ab jetzt ist die Straße so eng und so schwer zu fahren, dass es auf diese simple Regel hinausläuft. Die Fahrer an der Spitze sind fein raus, alle anderen stecken in der Klemme. Der Typ vor dir lässt abreißen? Das war’s für dich. Jetzt oder nie, genau hier. Und so ist die Anfahrt eine größere Herausforderung als der Anstieg selbst und gerät zu einem Rennen im Rennen, das für sich genommen eines der umkämpftesten sein wird, das du während der gesamten Saison bestreiten wirst.

Drei Kilometer vor dem neuralgischen Punkt befindest du dich auf einer gut ausgebauten, dreispurigen Straße und fährst eine kleine Anhöhe hinab. Schöner glatter Asphalt, es geht mehr oder weniger geradeaus, die permanent schaltende Meute rast mit 60 Sachen dahin. Ellenbogen werden ausgestellt, es wird geschrien und geflucht. Selbst die drei Spuren reichen nicht aus, um all die verrückten Antritte und Aktionen in Schach zu halten, und so weichen Fahrer auf den Seitenstreifen und den Radweg aus. Es ist vollkommen irre, aber so ist Belgien. Große Betonblumenkübel ragen auf die Straße, ein paar Spinner hopsen vom Bürgersteig auf die Straße und zurück auf den Bürgersteig, das Peloton nutzt die ganze Breite der Straße aus. Streng genommen darfst du auf dem Bürgersteig nicht fahren, aber das hält manche nicht davon ab, es darauf ankommen zu lassen – in der Hoffnung, dass die Rennkommissäre sie nicht erwischen oder auf einen anderen Burschen achten, der es ein paar Sekunden länger getan hat.

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