Читать книгу Radsportberge und wie ich sie sah онлайн

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Einmal lag ich bei der Flandern-Rundfahrt direkt am Hinterrad von Fabian Cancellara. Perfekt. Ich fühlte mich stark und in der Lage, seine Tempoverschärfungen mitzugehen. Komm schon, G, dies ist ein guter Tag. Und das war es auch, bis er zu einem der früheren Ausreißer auffuhr und ihn überholte. Es war ein perfekt getimtes Überholmanöver, wie in der Formel 1. Und ich? Ich bekam das Timing nicht perfekt hin und kam nicht schnell genug vorbei. Ich musste runter von der Ideallinie, verlor meinen Schwung und plötzlich hatte Cancellara zwei Meter Vorsprung. Und wenn ein Fahrer seines Kalibers den erst mal hat, ist es unheimlich schwer, die Lücke wieder zu schließen. Es ist wie fünf Meter im Flachen. Aus und vorbei.

Cancellara zog unaufhaltsam davon. Ich musste mich mit dem Kampf um die Ehrenplätze begnügen. Und das ist eine der wichtigsten Lektionen am Kwaremont: Du musst stark sein und du brauchst an dem Tag gute Beine, aber kluges Positionsfahren ist genauso wichtig. Wenn du ausscherst, um jemand zu überholen, und es dir nicht gelingt, innerhalb von zwei Sekunden vorbeizugehen, bist du länger von der Ideallinie runter, als gut für dich ist. Du musst dich mehr reinhängen, du wirst müde, du fällst zurück…

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