Читать книгу Radsportberge und wie ich sie sah онлайн

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Du hast die Anfahrt überlebt. Du bist unter den ersten fünf Fahrern. Super. Nun musst du den Anstieg in drei Abschnitte einteilen. Der erste wird der schwerste sein. Er hat 11 % und ist besonders holprig. Die Steilheit und das Kopfsteinpflaster drohen dich zum Stillstand zu bringen. Du kannst die Bratwürstchen riechen, die die Fans am Straßenrand futtern, du riechst das Bier und die Hot Dogs in ihrem Atem. Es gibt einen Randstein, bis er plötzlich verschwindet, und dann taucht aus dem Nichts die nächste Bordschwelle auf.

Du musst genau wissen, wo du zu fahren hast. Auf keinen Fall möchtest du in der Mitte fahren. Dort fehlen besonders viele Steine und sie sind groß genug, um beachtliche Krater zu hinterlassen. Gerätst du mit dem Vorderrad in einen davon hinein, büßt du jeglichen Schwung ein – und Schwung ist an einem Kopfsteinpflasteranstieg alles. Du musst die schnellste Linie kennen und deinen Platz in der Kolonne akzeptieren. Es ist sinnlos, ausscheren und den Fahrer vor dir überholen zu wollen. Versuche so was nur, wenn du unbedingt musst. Sofern dein Vordermann nicht abreißen lässt, bleib einfach, wo du bist. Jeder ist aus gutem Grund dort, wo er fährt. Wenn du ausscherst, fährst du nur irgendwo gegen oder rein, verlierst Tempo und wirst im Nu durchgereicht. Deswegen fahren sie in der Spitzengruppe als Einerreihe hintereinander. Ein paar Sekunden lang siehst du vielleicht mal zwei Fahrer nebeneinander, aber länger nicht. Je weiter vorne du bist, desto größer ist die Chance, dass du deine Linie frei wählen kannst; falls du einen Vordermann hast, bleib dran.

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