Читать книгу Radsportberge und wie ich sie sah онлайн

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Und das alles, um nach vorne zu kommen. Das alles, um nicht wieder durchgereicht zu werden, wenn du schon dachtest, du hättest es geschafft. Außer natürlich, dass du dich tatsächlich direkt an der Spitze wiederfindest, wo du dich aber auch nicht lange aufhalten willst. Denn dann stehst du im Wind und verschießt dein Pulver, bevor der Anstieg überhaupt losgeht, während deine Konkurrenten es sich an deinem Hinterrad gemütlich machen.

Gut möglich, dass der Zug zu diesem Zeitpunkt längst abgefahren ist. Ich fuhr die Flandern-Rundfahrt, als Niki Terpstra und Alexander Kristoff nach dem Taaienberg attackierten, gut sechs Kilometer vor dem Oude Kwaremont, also noch vor der langen Abfahrt und der erwähnten Rechtskurve. Wir schauten uns alle an und warteten ab. Bis irgendjemand reagierte, hatten sie 15 Sekunden Vorsprung herausgeholt. Das war genug. Du kannst dich nie sicher fühlen. Nicht hier. Nicht in diesem Rennen.

Dabei bist du ja noch nicht mal wirklich im Anstieg. Und dann siehst du vor dir das Kopfsteinpflaster und es ist lächerlich schmal. Es ist ein Feldweg. Es ist eine Schneise, die in einen Acker geschnitten wurde, mit gewaltigen Böschungen auf beiden Seiten, gerade breit genug, dass ein Begleitfahrzeug durchpasst. Es gibt steilere Hellingen. Es gibt ein paar längere. Aber es gibt sonst keine, die sowohl steil als auch lang sind, und das macht den Kwaremont zu einem so gefürchteten Scharfrichter.

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