Читать книгу Flamme Rouge. Nur noch 1000 Meter - Radprofis erzählen ihre Schicksalsmomente онлайн

29 страница из 64

Wie war die Taktik des Teams?

Wir wollten grundsätzlich primär dabei sein und ins Ziel kommen und uns vielleicht an einer Ausreißergruppe beteiligen. Jens Zemke als Sportlicher Leiter hat damals aber auch in einer Besprechung gesagt, dass wir durch die guten Ergebnisse im Frühjahr eine kleine Chance haben, ein Top-Ergebnis zu erreichen. Die Taktik war auf mich als Leader ausgerichtet, ich hatte Fahrer dabei, die mich den ganzen Tag aus dem Wind gehalten haben.

Schnee macht das Rennen zur Tour de Tortur

Womit Ciolek im Vorfeld des Rennens aber nicht gerechnet hatte: In diesem Jahr gleicht die Fahrt in den Frühling eher einer Tour de Tortur. In der Nacht auf Sonntag hatte es auf dem 588 Meter hohen Turchino-Pass geschneit, die Temperaturen bleiben tagsüber unter null. Die Fahrer sind schon zwei Stunden unterwegs, vom Dauerregen und dann Schnee durchnässt und unterkühlt, als die Organisatoren entscheiden, das Rennen nach 118 Kilometern in Ovada zu unterbrechen. Der Turchino und auch der Anstieg nach Le Manie werden gestrichen. Die halb erfrorenen Fahrer werden stattdessen in Bussen zum Neustart nach Cogoleto, rund 130 Kilometer vor dem Ziel, gebracht, wo die Temperaturen aber auch nur bei sieben Grad Celsius liegen. Die Stimmung im Fahrerfeld ist frostig. Mehrere Favoriten wie der Belgier Tom Boonen und der Italiener Vincenzo Nibali geben entnervt auf. Der Australier Adam Hansen beklagt sich mit Blick auf die Veranstalter: »Wir sind wie die Tiere im Zoo.«


Правообладателям