Читать книгу Flamme Rouge. Nur noch 1000 Meter - Radprofis erzählen ihre Schicksalsmomente онлайн

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Doch, schon. Auch weil die Geschichte rund um den Wechsel zu MTN-Qhubeka so schön war. Damals gab es doch einige Fragezeichen: Können wir überhaupt bei den großen Rennen starten? Was kann das Team mir bieten? Alle haben meinen Wechsel irgendwie als Rückschritt wahrgenommen, und plötzlich hatte ich diesen Erfolg. Man fährt über die Linie und weiß, dass keiner einem das mehr nehmen kann: Das gehört jetzt mir.

Eine Genugtuung?

Jeder Sieg ist eine Genugtuung. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich jemandem etwas beweisen muss. Aber die Geschichte war sympathisch. Wir waren eben nicht nur das Team, das fährt, um Rennen zu gewinnen, sondern das auch soziale Ziele in Afrika verfolgt. Das war einen Ticken cooler.

Was hat der Sieg für das Team bedeutet?

Wir hatten es insgesamt einfacher bei Veranstaltern und Sponsoren. Im Folgejahr sind wir zum Beispiel die Vuelta gefahren.

Doch die Entspannung nach dem Überraschungssieg verfliegt bei Ciolek schon bald, offenbar hemmt die Erwartungshaltung erneut den damals 26-Jährigen. Er erzielt weiterhin vereinzelt Erfolge, wird bei den Deutschen Meisterschaften im Juni Zweiter hinter André Greipel, erlangt Etappensiege bei der Bayern- und Österreich-Rundfahrt – doch viel mehr kommt nicht. 2015 läuft sein Vertrag bei MTN aus. Ciolek wechselt zur Stölting Service Group, einem kleinen Pro-Continental-Team, wird im Juni 2016 noch einmal Fünfter bei den Deutschen Meisterschaften – und kündigt wenige Monate später das Ende seiner Profikarriere zum Ende des Jahres 2016 an.


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