Читать книгу Flamme Rouge. Nur noch 1000 Meter - Radprofis erzählen ihre Schicksalsmomente онлайн

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»Beinahe die Lücke nicht mehr schließen können«

Wie haben Sie sich im Finale gefühlt?

Ich war sehr stark am Limit, in den Beinen und im Kopf. Ich habe mich gefragt: Habe ich noch die Kraft? Und dann haben die anderen angefangen zu attackieren. Ich selbst habe mich da zurückgehalten. Es gab zwei, drei Szenen, in denen ich nach Attacken beinahe die Lücke nicht mehr schließen konnte.

Sie haben mehrfach die Beine ausgeschüttelt. Waren die Beine »zu«?

Die waren voller Laktat, ich habe Muskelkrämpfe gespürt.

Die Ausgangslage war zudem für Sie nicht optimal, weil Sie als Schweizer gegen drei Belgier antraten?

Das stimmt grundsätzlich. Andererseits war mir klar, dass kein Belgier einem anderen Belgier den Sieg überlassen würde. Die drei haben sich gegenseitig quasi ausgeschaltet. Mein größter Wunsch war zu diesem Zeitpunkt, dass wir am Ende die Entscheidung im Sprint suchen.

Bevor es so weit kommt, startet Vandenbergh 800 Meter vor der Linie einen letzten Versuch, durch eine Attacke das Rennen für sich zu entscheiden. Doch nach nicht einmal 150 Metern hat Van Avermaet den Landsmann gestellt – während Cancellara hinten erneut Schwierigkeiten hat, den Anschluss zu halten. Erst als Van Avermaet erneut Tempo rausnimmt, kommt Cancellara wieder an die Gruppe heran. Von hinten nähert sich Kristoff bedroh lich schnell, der Terpstra abgehängt hat. Während die Spitze weiterhin das Tempo verschleppt, ist der Norweger auf weniger als hundert Meter herangekommen. Doch seine Hoffnungen sind zerstört, als die Spitze zum Sprint ansetzt.


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