Читать книгу Flamme Rouge. Nur noch 1000 Meter - Radprofis erzählen ihre Schicksalsmomente онлайн

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Auch wenn Motivationsprobleme ein Dauerbegleiter in Cancellaras Karriere waren, so stark ausgeprägt wie in dem bewegenden Jahr 2012 waren sie nie. Nach den Olympischen Spielen in London, wo er im Straßenrennen 15 Kilometer vor dem Ziel in aussichtsreicher Position liegend stürzte und dann auch im Zeitfahren mit Platz sieben die angestrebte Medaille deutlich verpasste, verzichtete er auf alle weiteren Wettbewerbe des Jahres, fasste sein Rad sogar zwei Monate nicht an und suchte sich psychologische Hilfe. Ziel: eine bessere Work-Life-Balance, aber auch ein besserer Umgang mit dem hohen Erwartungsdruck.

146 Podiumsplätze erzielt

Bei kaum einem Radsportler war der Druck so stark ausgeprägt wie bei Cancellara, dem schon in jungen Jahren der Ruf des Siegers in der Branche vorauseilte – nachdem er im zweiten Jahr bei den Junioren bei jedem einzelnen Rennen, zu dem er antrat, am Ende auch gesiegt hatte. Im Einzelzeitfahren wurde er zweimal Juniorenweltmeister; als der fünffache Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault den Schweizer Zeitfahrer beim Grand Prix des Nations 1998 siegen sah, erklärte er: »So etwas habe ich bei einem Junior noch nie gesehen!«


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