Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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KantsKant, Immanuel Philosophie verabschiedet sich von einer Frage, die die Philosophie jahrhundertelang beschäftigt hat, von der Frage nach dem Verhältnis von Sein und Denken, von Gegenstand und Begriff, die die Professionalisten des Denkens in Nominalisten und Realisten gespalten hat. Über dieses Verhältnis lässt sich nämlich gar nichts sagen, weil uns das Seiende nur durch unser Denken zugänglich ist. Also liegt es nahe, sich nicht länger mit dem Seienden und seinem Verhältnis zum Denken zu beschäftigen, sondern sich allein Letzterem zuzuwenden. Dies hat KantKant, Immanuel bekanntlich in seiner Kritik der reinen Vernunft unternommen. PlatonPlaton hat – so lässt sich dies im Nachhinein aus der Sicht CassirersCassirer, Ernst erzählen – diese Wende in gewisser Weise vorbereitet, indem er die Welt der Ideen zum ZentrumZentrum der Philosophie gemacht hat. PlatonPlaton selbst hat freilich an der Korrespondenz von Idee und Realität festgehalten, wenn er Letztere – nicht nur im berühmten Höhlengleichnis – als schattenhaftes Abbild einer ‚wahren‘ Ideenwelt begriffen hat. Womit er nicht nur an der Idee der kosmischen Harmonie und Vollkommenheit festhielt, sondern dieser erst zu ihrem philosophischen Prestige verhalf.

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