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CassirerCassirer, Ernst selbst hebt hervor, dass das „rein wissenschaftliche, exakte Weltbegreifen“ bereits in der Philosophie seit KantKant, Immanuel vielfach reflektiert worden ist. Die Pluralisierung meint daher, sich jenen symbolischen Formensymbolisch (allgemein)Formen, symbolische zuzuwenden, die bislang – weil epistemisch13 als eher ‚minderwertig‘ angesehen – vernachlässigt worden sind. Die Abwendung von einem rein szientistischen, d.h. auf Wissenschaftlichkeit beruhenden Weltverständnis und der PluralismusPluralismus, pluralistisch der symbolischen Formensymbolisch (allgemein) provozieren den Vergleich zwischen diesen, die sich prinzipiell des gleichen symbolischen Materials bedienen.

Insofern markiert allein diese Pluralisierung eine pragmatische, kulturwissenschaftliche Wende: Wenn Wissenschaft als eine KonstruktionKonstrukt, Konstruktion von Wirklichkeit angesehen wird, dann liegt es nahe – hier gibt es eine gewisse Ähnlichkeit mit dem ansonsten philosophisch ganz anders ausgerichteten amerikanischen Pragmatismus –, Philosophie und ErkenntnisErkenntnis als ein „Tun“, als einen Akt, eine HandlungHandlung zu begreifen. Was CassirerCassirer, Ernst hier – vorsichtig, aber doch einigermaßen konsequent – verabschiedet, ist die Vorstellung des philosophischen Denkens als reiner Betrachtung. Das wissenschaftliche Denken organisiert und konstituiert, anders und doch vergleichbar mit ReligionReligion, religiös, MythosMythos, Mythologie, mythologisch, SpracheSprache und KunstKunst, Kunstwerk, die „Wirklichkeit“, es bildet sie nicht ab, sondern gestaltet sie als soziale und kulturelle Welt.

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