Читать книгу Haller 18 - Weihnachten онлайн

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Anstatt Gott um Rat zu fragen, tat Jesus das, was fast alle Söhne tun, die nicht immer mit dem für sie väterlich vorgedachten Lebensweg einverstanden sind: Er ging einfach fort, ohne zu wissen, wo er die Welt erneut betreten würde. Vielleicht lag es an den unzähligen Lichtern der Weihnachtsdekoration, die wie eine Landebahn Signale in den Himmel strahlten, oder es war eine Nebenwirkung des Elektrosmogs, aber vielleicht war es auch einfach Gottes Fügung, dass Jesus an einem kalten Dezembertag, als noch niemand das Wort Lockdown kannte, mitten in einem großstädtischen Einkaufszentrum auf der Erde landete und noch dazu zur allerbesten Stoßzeit der Einkaufswütigen.

Die Menschen eilten an ihm vorbei, die Arme und Hände voller Taschen und Tüten. Die Luft war stickig heiß und Jesus froh, sein Leinenhemd zu tragen, das ihm um die blanken Knöchel eine kühlende Brise bescherte. Er betrachtete die Ware in den dekorierten Verkaufsregalen, die meist frohlockende Sonderkonditionen zu engelsgleichen Preisen versprach, und Jesus fragte sich, ob ein preisender Engel sich gerne mit einer Espressomaschine vergleichen ließe, die doch eher röchelte als frohlockte.

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