Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Die Miene meiner Mutter, als ich durch die Tür schlurfte, war unbezahlbar. Man konnte sehen, wie Ärger, Enttäuschung, Stolz und mütterliche Instinkte in ihrem Kopf miteinander rangen. Sie wollte mich füttern, mich umarmen, mich in eine heiße Badewanne stecken und gleichzeitig anbrüllen, was für ein Idiot ich sei – alles in einem Atemzug.

Baden war normalerweise nicht unbedingt mein Fall. So eine Sitzung in der Wanne kam mir immer maßlos, langatmig und öde vor. Aber nichts auf der Welt kann es mit einem heißen Bad nach einem langen, kalten Tag auf dem Rad aufnehmen. Dieser Kontrast, seinen Körper erst bei Kälte und Nässe zu schinden, bis er fast zerreißt, und ihn dann in den warmen Schoß einer heißen Badewanne gleiten zu lassen, ist eine wahrlich krasse Erfahrung.

Kapitel 2

Flucht nach vorn in Buckeye

Ich fuhr jeden Morgen mit dem Rad zur Schule. Wenn ich mich nachmittags auf den Rückweg machte, höre ich das johlende Gelächter der Kinder, die in Schulbusse drängten oder zum Football-Training gingen und die mich wegen meiner komischen Radshorts und des pottartigen Helms aufzogen. Es tat weh, das zu hören, und es tat weh, zu wissen, dass ich nicht dazugehörte, aber ich sagte mir, dass ich auf dem Weg war, mit einem viel cooleren Typen abzuhängen als mit den Kids von der Cherry Creek High. Sein Name war Frankie, ein Künstler, der die ganze Welt gesehen und sich seinen Lebensunterhalt als Radkurier in New York City verdient hatte.

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