Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Der Geruch von Furcht lag in der morgendlichen Kälte. Die anderen Eltern huschten mit Walkie-Talkies umher, die Rennvorbereitungen ihrer Söhne koordinierend und gleichzeitig versuchend, jüngere Geschwister in dem ganzen Chaos nicht zu verlieren. Die Horde elterlicher Helfer hatte viel zu tun. Trinkflaschen wurden gefüllt, Helme wurden geschlossen und Schuhe mit Cleats unter den Sohlen wurden über Füße gestülpt.

Ich sah die Legenden des Vorjahrs und auch Chris Wherry, den Obermotz von allen. Nach dem heutigen Tag würden sie alle meinen Namen kennen, da war ich mir ganz sicher, dachte ich jedenfalls, obwohl ich nach wie vor nicht wusste, ob ich wirklich etwas taugte. Als ich das letzte Mal gegen diese Jungs angetreten war, hatte ich es jedenfalls nicht getan. Die Zweifel aus dem Vorjahr stiegen wieder in mir auf und ich hatte Schwierigkeiten, sie zu unterdrücken.

Das Rennen bestand aus einer Runde auf einer weitgehend flachen, 30 Kilometer langen Schleife an einem strahlend hellen, windstillen Sommermorgen. Stumm und zitternd vor Nervosität stand ich an der Startlinie. Der Knall der Startpistole hallte über die kahlen Felder und ich hatte Mühe, den freien Schuh ins Pedal einzuklicken. Ich hatte das wieder und wieder geübt, aber wegen meines Lampenfiebers stellte ich mich umständlich und ungeschickt an. Schon jetzt lag ich ein Stück hinter der Konkurrenz zurück, aber ich bahnte mir rasch den Weg zurück an die Spitze.

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