Читать книгу Die Wohlanständigen. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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Soso. So ist das also.

Sie lächelte ihn an und küsste ihn wieder ganz leicht und kurz auf die Lippen.

Das freut mich.

Dann drehte sie sich wieder elegant aus seinem Arm.

Und jetzt trinken wir noch zum Abschluss unseres schönen Abends einen Whiskey. Morgen muss ich nämlich früh im Büro sein. Magst du Eis zum Whiskey?

Er schüttelte den Kopf. Er hasste Whiskey.

Nein, nein, ich trinke ihn am liebsten pur.

Sie füllte die Gläser zwei Finger breit. Dann prostete sie ihm zu und trank das Glas auf einmal leer. Er bemühte sich, es nachzumachen, verschluckte sich aber und bekam einen wüsten Hustenanfall.

Oh je. Soll ich dir auf den Rücken klopfen, Serge?

Er schüttelte energisch seinen Kopf und trank mit Todesverachtung das Glas leer.

Sie strahlte ihn an.

Ist alles in Ordnung mit dir?

Ja, alles in Ordnung. Es war ein sehr schöner Abend. Ich danke dir.

Er musste den Satz richtig herauswürgen, so enttäuscht war er, aber er konnte es zum Glück mit dem noch nicht ganz abgeklungenen Hustenanfall kaschieren. Beim Aufstehen merkte er den Alkohol bis in die Beine, die seltsam schwach waren. Er ließ noch einmal den Blick durch das Wohnzimmer schweifen, bis er sich kräftig genug fand, Richtung Ausgang zu gehen. Als er mit Mühe und Not die Schuhe angezogen hatte, brachte sie ihm den Mantel. Er zog ihn an. Sie schaute ihm ernst in die Augen, dann zog sie sei­nen Kopf zu sich hinunter und küsste ihn leidenschaftlich. Michel war so baff, dass er kaum reagieren konnte. Bis er richtig begriffen hatte, was da vor sich ging, war es auch schon wieder zu Ende. Dann flüsterte sie ihm ins Ohr.

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