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«Gertrud, komm, hilf mir!» rief Paul seiner Schwester zu, die durch das Eßzimmer ging. Er nahm mit einer versöhnlichen Gebärde Albins Arm und erklärte, als Gertrud vor ihm stand: «Albin ist unglücklich, daß er keinen Smoking trägt, und läßt’s mich entgelten, weil ich daran schuld bin. Bitte beurteile das Verbrechen!»

Albin empfing von Gertrud sofort wieder den Eindruck, den er bei der Begrüßung empfangen hatte und den fast alle Menschen kannten, die mit ihr in Berührung kamen, den Eindruck einer frischen, offenen und warmherzigen jungen Frau, der man schon nach dem ersten kräftigen Händedruck Vertrauen und Sympathie unmöglich versagen kann. «Ich bin nicht unglücklich», erklärte er lächelnd und blickte in ihre freundlich teilnehmende Miene, «aber man soll sich den Formen einer Gesellschaft, in der man verkehren will, anpassen, sonst bleibt man besser zu Hause …»

«Aber», warf Paul ein, «es wird dir hier doch kein Mensch übelnehmen, daß du …»

«Ja, gewiß, man wird Rücksicht nehmen, aber das ist es ja eben! Daß man gerade auf den Gast Rücksicht nehmen muß, der nicht zur Familie gehört, das ist für diesen Gast doch einigermaßen peinlich, oder er müßte in gesellschaftlicher Beziehung eine dicke Haut haben; ich habe aber eine dünne, leider, sonst käme ich vermutlich über die Nichtigkeit hinweg. Du hättest es mir beizeiten mitteilen müssen.»

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