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«Man muß sich üben», antwortete Fred, immer mit einer Spitze gegen Hartmann, der als scharfer Drillmeister bekannt war. «Es gibt ja nächstens Krieg, nicht wahr, und wenn wir die Drehungen nicht können, sind wir verloren.»

Diese Bemerkung entfachte sofort ein allgemeines, lebhaftes Gespräch, wie es zu dieser Zeit überall entstand, wo das Wort Krieg fiel. Man lebte im Frühling 1914, die Öffentlichkeit in ganz Europa wurde von der wachsenden Spannung offen oder heimlich ergriffen, und die Presse war voll von Gewitterzeichen. Dabei kam den meisten Menschen der Gedanke an die Möglichkeit eines «großen Weltkrieges» ungeheuerlich, ja verrückt vor. Die bürgerlichen Realpolitiker, die das Unheil fast mit offenen Augen kommen sahen, glaubten an keine Gefahr, sie waren trotz den wirtschaftlichen Nöten noch immer blind vor Stolz auf den Fortschritt und die Sicherheit ihrer Welt. Niemand freilich wäre imstande gewesen, die Katastrophe in ihrem ganzen Ausmaß vorherzusagen oder auch nur zu ahnen. Die Vorstellungen der Menschen vom «Krieg» waren noch durch die Erinnerung an 1870, an den Russisch-Japanischen und den jüngsten Krieg auf dem Balkan beherrscht.

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