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«Ach, jedes zweite oder dritte Jahr einmal, solang ich mich erinnere, redet man davon, daß es Krieg geben werde», sagte Klara, die Frau des Professors, nachdem schon die verschiedensten Ansichten geäußert worden waren. «Die Männer sind immer gleich Feuer und Flamme, aber … ich sehe nicht ein, warum es ausgerechnet dieses oder nächstes Jahr Krieg geben soll.» Sie war mit der lockeren Fülle ihres angegrauten Haares, den lebhaften Augen und ausgeglichenen Zügen eine noch immer schöne, an Gestalt ebenso stattliche Frau wie ihre Schwägerin, doch weniger herb, lässiger in der Haltung und im ganzen liebenswürdiger.

Ihrer friedlichen Meinung widersprachen sofort drei oder vier Stimmen, wobei Severins laute und klare Belehrung den Sieg davontrug. «Tatsache ist», sagte Severin, «daß Rußland mit der Mobilisation begonnen hat. Ein Staat wie Rußland aber mobilisiert nicht zu seinem Vergnügen oder nur so probeweise, wie es allerdings behauptet wird, eine Riesenarmee. Und daß Deutschland zuschaut, bis es angegriffen wird, ist auch nicht denkbar.»

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