Читать книгу Friedrich Glauser. Erinnerungen онлайн

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Sehr geehrter, lieber Herr Doktor, möglich ist, dass Ihnen Clausers Aufsatz über Bloy bekannt ist, ich Ihnen also mit diesem hier nichts Neues gesagt habe. Dann entschuldigen Sie, bitte. Da aber obige Sätze, gleich Aphorismen, zugleich so vieles über Clauser selbst auszusagen scheinen, habe ich es Ihnen herausgeschrieben.

Für heut muss ich mich jetzt verabschieden. Sollten Sie einmal in den Tessin kommen, hoffe ich und bitte Sie darum, doch ja bei mir vorbeizukommen, vielleicht ein paar Tage zum Ausruhen, es ist sehr schön hier, und alle Fenster haben den Blick auf See und Berge. Im Januar freilich werde ich wahrscheinlich wieder «Kaserne» sein, kleine Herberge zur Soldatenheimat. Die Geschichte macht viel Arbeit, aber in der Idee ist es so schön, und ich habe doch ein Stück Schweizer Menschentum kennengelernt, das mir leuchtend in Erinnerung bleiben wird und dafür ich sehr dankbar bin. Aber denken Sie, ich hab auch ein Gefängnis im Hause. Nicht grad groß, und es hat gottlob auch nicht viel Zuspruch, aber immerhin ist’s ein Gefängnis, hauptsächlich für junge Rekruten, die sich besonders ungeschickt beim Schießen anstellen, was ja mal vorkommen kann. Ich habe einen damit getröstet, dass ich wahrscheinlich «lebenslänglich» bekommen würde, wenn u.s.w. Zufällig kann ich schießen, sogar insofern ganz vorzüglich. Immer ziele ich, wie in unbewusster Absicht, eine kleine Spur daneben, als scheue ich mich, das Ziel genau zu treffen. Da kann man nichts dagegen machen.

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