Читать книгу Friedrich Glauser. Erinnerungen онлайн

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1920 heirateten Emmy Hennings und Hugo Ball und nahmen Wohnsitz im Tessin. Ein Aufsatz Glausers über den französischen Schriftsteller Léon Bloy ist nur dank Hugo Ball erhalten, der ihn auszugsweise in seinem Tagebuch Flucht aus der Zeit (1927) wiedergab. Nach Balls frühem Tod widmete Emmy Ball einen großen Teil ihres Werks dem Schaffen ihres Mannes. Ihr Leben mit Hugo Ball schilderte sie im Buch Ruf und Echo (1953).

Josef Halperin

«Die Tragik dieses Lebens ist sublim, weil sie den Sieg in der Niederlage enthält.»

Klein und still saß er neben Hugo Ball und schmiegte die Hände ans Tamburin, das auf den Knien ruhte. Er blickte vor sich hin, vielmehr an den Menschen vorbei, die den hell erleuchteten Saal füllten, in seiner Unbeweglichkeit grazil wie eine Statuette. Die abweisende Miene sollte wohl über seine Befangenheit hinwegtäuschen. Er war ein zartes Bürschchen mit einem Milchgesicht; man hätte ihn auf höchstens sechzehn geschätzt. Offenbar trat er zum erstenmal hier auf, unter den Dadaisten im Sprünglihaus, denn man hatte ihn vorher nie in der «Meierei» gesehen, im Cabaret Voltaire, wo sie den Sprach-Hokuspokus erfunden hatten, den sie für revolutionäre Dichtung ausgaben. Es war im Krieg. Man schrieb März 1917. Der Knabe schien viel zu früh ins Leben hinausgestoßen worden zu sein. Er hatte etwas Wehrloses. Man sorgte sich unwillkürlich um ihn. Was würde nach ein paar Jahren wohl aus ihm geworden sein?

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