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Obwohl er sich oft zu Simenon als seinem Vorbild bekannte und damit der literarischen Kritik gewisse Vergleiche nahelegte, so ist bisher nicht untersucht worden, was alles Glauser «von ihm gelernt» und welche Bewandtnis im Besondern es mit dem Wachtmeister Studer und dem Kommissär Maigret hat. Doch steht das hier nicht zur Diskussion. Hingegen ist zu sagen, dass Glausers Erfolg zu klein war, um ihm die Muße zur Ausführung seiner früheren Pläne, u. a. eines großen Ascona-Romans, zu sichern. Der Wachtmeister Studer wurde zwar beachtet, er wurde sogar verfilmt, aber wie viele, nein: wie wenige haben gemerkt, dass in diesem Kriminalroman sich einer der besten schweizerischen Dorfromane verbirgt? Glauser blieb eben als Kriminalschriftsteller, was er vorher gewesen war, und was mit seinem Erstling Gourrama öffentlich sichtbar zu machen widrige Umstände verhindert hatten: ein meisterlicher Erzähler, ein ursprünglicher Menschengestalter, ein echter Dichter.
Josef Halperin (1891–1963) war in den drei letzten Lebensjahren ein verlässlicher Freund und Förderer Glausers. Er war nach dem Studium der neueren Philologie und Geschichte Anfang des Ersten Weltkriegs in die Auslandredaktion der Neuen Zürcher Zeitung eingetreten und wirkte für diese von 1920 bis 1932 als Korrespondent in Berlin und London. Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst der NZZ wurde er freier Journalist und war u.a. auch als Sekretär des Verbands des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) tätig.