Читать книгу Friedrich Glauser. Erinnerungen онлайн

21 страница из 32

Friedrich Glauser aber war zu kompliziert und seinem innersten Wesen nach ein zu zwiespältiger Charakter, um das halten zu können, was er damals versprach. Statt zu arbeiten und sein Wissen auf solider Basis zu erweitern, verlor er sich immer mehr in einem tüftelnden und bizarren Ästhetizismus. Damit aber nicht genug, warf er sich dem Laster in die Arme und begann zu «schnupfen und zu spritzen». Soviel ich weiß, hat der damals noch unbekannte Filmschauspieler Konrad Veit, der mit Max Reinhardts Truppe nach Zürich gekommen war, den genusssüchtigen Glauser auf dem Gewissen. (Ich erinnere mich an eine Szene, wo Veit, von dem gleichfalls eine faszinierende Wirkung ausging, seinen neuen Freund in einen Ätherrausch versetzt hatte und nun den verzweifelten Versuch unternahm, ihn wieder wachzubekommen.)

Glauser war eine Art schweizerischer Rimbaud, sowohl in die reine Poesie als in das Leben und Abenteuer gleicherweise verliebt. Seine Leidenschaften hatten exaltierten Charakter, er hätte eine Figur aus den lasziven Romanen Heinrich Manns sein können. Er war geistig immerzu in einem Rauschzustand, seine Augen glänzten fiebrig, und seine Phantasie verlor sich im Makabren, Kranken.

Правообладателям