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Aber er rührte sich nicht. Er dachte nach. Plötzlich stiess er wieder auf die Wirklichkeit:
– Sie ist tot!
Diesmal schrie er. Mein Gott, man konnte ihn in den Krankensälen hören!
Was sollte er jetzt anfangen mit der Liebe, die er für seine Frau empfand? Ja, was sollte er damit anfangen? Diese Liebe war in ihm gewachsen wie ein Baum, mit den Wurzeln, dem Stamm, den Ästen und ihren Verzweigungen. Er war voll davon; es gab keinen Raum mehr in ihm, den dieser Baum der Liebe nicht ausfüllte. Und jetzt sollte er ihn ausreissen, umhauen. Und die Kinder, die fünf? Was sollte er mit ihnen anfangen? Was ihnen sagen, wenn sie nach ihrer Mutter verlangten? Sie hätten alle zusammen sterben sollen, alle …
Eine einzelne Erinnerung tauchte aus dem Gedächtnis auf, etwas, das seiner Frau lieb war:
– Sie kann nicht mehr in ihr Tal heraufkommen! Sie wird ihr Stübchen nicht wiedersehen! Sie, die so an ihrer kleinen Stube hing.
Aus der Tiefe dieser wirren Not stieg das Bild eines Wohnraums auf, der nach Lärchenholz roch, und ein Bett mit einem weissen Überwurf, von roten Fäden durchzogen.