Читать книгу Die Unbeirrbare. Wie Gertrud Heinzelmann den Papst und die Schweiz das Fürchten lehrte онлайн

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Mit den «Strohbaronen» ziehen ihre oberen Kader ins Nobelquartier, Prokuristen, Kassierer und Handelsvertreter, Aufsteiger oder besseres Bürgertum, das dank kaufmännischer Ausbildung, Manieren und Mehrsprachigkeit die nötigen Voraussetzungen mitbringt, um in den Kontoren den weltweiten Handel abzuwickeln. Man lebt mit den «Strohbaronen» Tür an Tür, doch diese achten auf die nötige Distanz. Ihre Anwesen öffnen die Bruggisser, Isler, Walser und Dreifuss vorzugsweise für ihre ausländischen Handelspartner. Mit unternehmerischem Blick für die Zukunft bahnen sie Ehen untereinander an, oder sie führen von ihren Reisen Amerikanerinnen und Kubanerinnen nach Hause, und diese wiederum bringen ihre schwarzen Dienstmädchen mit. Die Herren knattern mit den ersten Autos durchs Dorf, ihre Frauen zeigen sich in der neusten Garderobe, und ein Dienstmädchen soll seinen Affen ausgeführt haben. Dieses mondäne Treiben erscheint den Bauern in den umliegenden Dörfern und Höfen wie das Pariser Leben, und Wohlen erhält den Übernamen «Chly-Paris». Mit Genugtuung beobachtet man da und dort, wie dieses Klein-Paris alle modernen Begleiterscheinungen aufweist, die man selbst verteufelt: aufmüpfige Arbeiter und gewerkschaftliche Regungen, freisinnige Vorherrschaft statt wie allgemein im Freiamt katholisch-konservative Verhältnisse, Luxus und Vergnügen statt Demut und Kirchenbesuch.

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