Читать книгу Die Unbeirrbare. Wie Gertrud Heinzelmann den Papst und die Schweiz das Fürchten lehrte онлайн
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«Wir kochten uns zusammen ein fabelhaftes Nachtessen: 1 Pack Hörnli mit Tomaten, 1 Büchse Apfelmus, Waadtländerbratwürste & zwei Suppenschüsseln Tee. Bis der Frass bereit war, jagten wir den Herbergsleiter einige Male in Angst & Schrecken, weil wir nicht gut mit einem Holzherd kutschieren können & so die ganze Bude in einen undurchsichtigen Qualm setzten. Es geriet alles wunderbar & fand reissenden Absatz. – Um nicht einem langweiligen Aufwasch in der Küche anheimzufallen, packten wir das ganze Geschirr in einen Zuber & pilgerten zu einer heissen Leukerbadquelle, wo wir zusehen konnten, wie alles von selbst abgespült wurde.»
* Verzeichnis der Dialektwörter und fremdsprachigen Ausdrücke Seite 308
Am nächsten Morgen gibt es kein Verweilen, die Schwestern haben das Eggishorn im Kopf, wandern ins Tal hinunter nach Leuk und nehmen den Zug nach Brig. In den folgenden beiden Tagen wandern sie über die Belalp, Riederalp, Bettmeralp und hinauf auf das Eggishorn und hinunter nach Fiesch, auf dem Rücken trägt jede «15 Kg ohne Proviant», für solche, die keine «Talschlangen» sein wollen, eine Ehrensache – «Beth & ich wurden angestaunt wegen unseren Leistungen & unserm Schritt! & unserer Energie & Selbständigkeit, & der Tatsache, dass wir in unserem Alter zu zweit eine solche Tour machen konnten!» Unterwegs wird das Essen auf dem Spirituskocher selbst zubereitet, doch die Kost aus der eigenen Feldküche ist bald eintönig und das Erwachsensein etwas unbequem, sodass Gertrud und Elisabeth, trotz des Genusses allgemeiner Bewunderung, gerne in Berthas Nest zurückschlüpfen: «Allerdings haben wir jetzt für längere Zeit unseren Bedarf an Maggisuppen etc. gedeckt & füttern uns bei Muttern wieder voll.»