Читать книгу Cap Arcona 1927-1945. Märchenschiff und Massengrab онлайн

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Der noblen Kundschaft des Passagierdampfers musste etwas geboten werden. «Das Leben an Bord», erinnert sich Kapitän Ernst Rolin, «setzte sich aus einer Reihe strahlender Festlichkeiten zusammen, die sich eigentlich nur mit den Märchen aus Tausendundeiner Nacht vergleichen ließen.» Gemeinschaftsräume, Zimmer und Wohnungen der für 575 Passagiere eingerichteten I. Klasse stellten den Palast für dieses Märchen dar.

Dank zahlreicher Beschreibungen und Photografien kann man sich noch Jahrzehnte nach dem Untergang der Cap Arcona ein gutes Bild von den Räumen der I. Klasse machen, die auch auf Ansichtskarten verewigt wurden. Von den Räumen der II. Klasse, die 275 Personen aufnehmen konnte, und besonders von denjenigen der maximal 465 Passagiere III. Klasse liegt nur wenig Bildmaterial vor, auch schriftliche Quellen fehlen weitgehend, das Gleiche gilt für Räumlichkeiten und Kabinen der insgesamt 630 Personen umfassenden Besatzung.

Die Räume der II. Klasse lagen im Hinterschiff, am Heck befand sich auch das Deck, wo sich die Passagiere der II. Klasse ins Freie begeben konnten. In den Kammern schliefen die Passagiere der II. Klasse in zwei übereinandergestellten Betten. «Alle Waschtische haben fließendes Waser», heißt es in der Beschreibung der II.-Klasse-Kabinen im anlässlich der Jungfernfahrt erschienenen Bericht der Zeitschrift Werft Reederei Hafen. Im geräumigen, aber nicht sehr hohen Speisesaal der II. Klasse aßen die Passagiere an runden, mit weißen Tüchern gedeckten Tischen, weiter verfügten die Fahrgäste über einen Rauchsalon und einen Gesellschaftssalon mit Altarschrein, da «die bescheidene Geistlichkeit meistens im ‹zweiten Dampf› fährt», wie Albert Köhler festhält: «Die 2. Klasse besitzt einen massiven Altar aus kostbaren Edelhölzern, den Bischof Johannes von Münster unter sechzig Geladenen feierlich eingeweiht hat.»

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