Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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In Konstantinopel wird das Ehepaar von der Leitung der Bagdadbahn, aber auch von Verwandten und Freunden groß empfangen. Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten in Konstantinopel und Umgebung folgen. Leider sind alle Museen wegen des Krieges geschlossen.

Die Weiterreise bis zu ihrem Endziel im Amanusgebirge ist stra­paziös. Über längere und gefährliche Transportwege mit wech­selnden, meist rückständigen und unbequemen Verkehrsmitteln reisen die Neuvermählten von Konya nach Bozanti und dann nach Adana mit dazwischen meist schäbigen Übernachtungsumständen. Doch verliert Clara das exotisch Bezaubernde der wilden Gegend nicht aus dem Auge und hält es im Tagebuch fest. Gewürdigt werden auch die liebenswürdigen Kollegen von Fritz, die sie bei jeder Eisenbahnsektion herzlich empfangen: Im Taurusgebirge, in Karapunar werden sie vom Schweizer Ingenieur Karl Leutenegger mit dem Wagen abgeholt,27 in Adana vom deutschen Oberingenieur Johannes Winkler28 empfangen, in Airan von einem anderen Schweizer, Walter Morf,29 und in Entilli vom Schweizer Franz Köppel30. Im entlegenen Entilli31 lassen sich die Neuvermählten zeitweilig nieder. Nach fünf Monaten ziehen sie in ihren endgültigen Wohnsitz in Keller um. Dort wohnen sie bis zum Ende ihres ersten Türkei-Aufenthalts Anfang April 1918 in einem abgelegenen Häuschen auf einer Anhöhe am Fuße des Amanus-Gebirges in Kilikien.

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