Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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Werdenberg 1914. Fritz Sigrist

und Clara Hilty anlässlich der Verlobung.

In den zwei Wochen zwischen Ziviltrauung (12. April 1915) und kirchlicher Trauung (26. April 1915) sehen wir Clara bald in freudiger, bald in melancholischer Stimmung. «Ein intensiveres Ausgenießen der letzten Tage», schreibt sie am 19. April 1915. Nach der Ziviltrauung werden Anstands- und Abschiedsbesuche ab­gestattet. Sie verbringt viel Zeit mit den Ihrigen, mit ihrer Schwester Hanneli und deren Kleinkindern Jörgli und Vreneli, und dann: «Mit H. Besuch auf dem Friedhof.» Am 23. April erklärt Clara: «Schlafe zum letzten Mal in meinem Budeli.» Und zwei Tage vor der Abreise: «Schlafe neben Mama und Papa und bin lange wach.» Und einen Tag darauf, am Vorabend ihrer Hochzeit: «… die letzte Nacht daheim. Ich sehe den Margelkopf im Dunkeln leuchten.»

Zusammen mit ihrer Mama kocht und backt sie viel. Hochzeitskuchen und Guetzli geraten fein, und beinahe sich selbst trös­tend schreibt sie am 24. April: «Alles gelingt, und alle sind vergnügt (…) Die Vorbereitungen verdrängen die Abschiedsgedanken.» Blumen, viele Blumen kommen an. Clara liebt Blumen und Pflanzen, sie bringen ihr Trost, verscheuchen die trüben Gedanken. Sie schmückt das ganze Haus mit Blumen und Blüten.

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