Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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Claras Sprache ist das Schweizer Hochdeutsch mit einer gewissen Beimischung mundartlicher Formen, die ihrem Stil eine angenehme persönliche Note verleihen. Helvetismen wie Morgenessen oder Zmorgen für Frühstück, Znüni für Pausenbrot und Nachtessen oder Znacht für Abendessen sind gemeinsprachlich verständlich. Der durch Häufigkeit auffallende Gebrauch von Diminutiva mit dem Verkleinerungssuffix -li oder -i hat einen volkstümlichen Klang. Gewöhnliche Alltagswörter hören sich gut an, und Wörter wie Hüsli für Haus, Weibli oder Fraueli für Frau, Büdeli für Bude müssen nicht unbedingt gefühlsbetont sein, doch wir schließen von ihnen auf Claras gute Stimmung. An anderer Stelle reflektieren solche Formen Gefühle der Intimität und Zärtlichkeit, bei Büebli für Bube, Schätzli für Schatz, s’Müetti für Mutter, Margelchöpfli für ihren Lieblingsberg Margelkopf und so weiter. Ein Satz wie «Jörgli erkennt sein Tanteli» ist gefühlsgeladen. Dass Diminutiva bei Clara eine lebensbejahende, positive Bedeutung haben, ist daraus zu erkennen, dass diese kaum in Einträgen vorkommen, in denen sie düstere Bilder, wie etwa die des Genozids, schildert.

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