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Ich hatte kein Vertrauen in den Polizisten, nein, besser gesagt, ich traute seinem Besucher nicht. Da ging ich lieber zu Ricklin. Nachdem der Polizist meine Frage bedauernd verneint hatte, verliess ich den Posten. Das Geld knisterte in meiner Hose.

Immerhin hatte ich erfahren, dass Alexandre Pereira am Nachmittag freikommen würde. Ich ging auf die Suche nach der Portugiesin, und sie verriet mir seine Adresse. Direkt neben Pereiras Wohnblock fand ich ein Restaurant mit Terrasse. Jetzt, am späten Vormittag, erlaubte es die Sonne sogar, draussen zu sitzen. Das einzige, was den unerwarteten Sonnentag trübte, war ein Anruf von Petar, Juris russischem Freund aus Bern. Ich brachte es nicht über mich, ihm von Juris Tod zu berichten, nicht hier, nicht jetzt. Ich sagte ihm nur, dass ich gerade keine Zeit hätte zum Sprechen.

Insgesamt wartete ich beinahe vier Stunden auf Pereira. Deshalb bestellte ich mir, nach mehr als zwei Stunden Warten, ein Mittagessen. Wohl wissend, dass ich nur mit Juris Geld bezahlen konnte. Aber auf das musste ich sowieso zurückgreifen, auch für die Nächte in der Pension. Später nahm ich ein üppiges Dessert, zwei Cafés und wieder Wein. Womit ich auch den Kellner besänftigte, bevor ich ihm zum Zahlen einen Tausendfrankenschein entgegenhielt. Es war ja nicht viel, was ich mir vorübergehend ausborgte, höchstens dreihundert Franken, beruhigte ich mich, als mir der Kellner das Wechselgeld in die Hand drückte.

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