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Tetu schaute ins Grün des Blätterdachs, in die Wiese, durch die Reihen der Rebstöcke auf die Ufer der Thur, über die grünen Karrees der Felder, die sich scheinbar in Wäldern verloren. Über Hügelzüge und Bergkämme in einen Alpenkranz, der noch schneebedeckt war und hinter dem die Welt zu Ende ging, zumindest die sichtbare, wenn er von den Wolken absah, die vielleicht endlich regenleer und leicht durch den Himmel über ihn hinweg in die Ferne segelten.

Das Schauen forderte Zeit und jeder Augenblick löste ein immer grösseres Staunen aus. Die grünen Hügel Afrikas liessen sich mit dieser Vielfalt auf engstem Raum nicht vergleichen, die neuen Bilder verbanden sich nicht mit den alten und sie reihten sich nicht erfahrungsgemäss aneinander, Wunder stand neben Wunder, als müssten sie das Laufen noch lernen. Und hatten bei aller Weite etwas Kleinräumiges, Putziges.

Tetu hatte keine Ahnung, wie er seine Eindrücke einordnen sollte.

Bis er die Kamele entdeckte.

Drei Kamele trotteten auf der Böschung des Flusses an einem Uferwald entlang. Eines nach dem andern schaukelte durch das grüne Meer, und nicht nur das Grün, nein, auch der Flusskanal, die Böschung, der gerade Weg, die kleinen Bäumchen, die ihre Zweige in den Wind bogen, als wären es Röcke, die sie silbern schimmernd im Wind tanzen liessen, jagten ihm einen solchen Widerwillen ein, dass er entsetzt die Hand vor die Augen schlug. Diese Operation bescherte ihm eine noch viel grössere Blind­heit, als es der langsame Verlust seines Augenlichts je war.

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