Читать книгу Kenia Leak. Roman онлайн
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Tetu nickte und Mettler nestelte hinter seinem Kopf an Fäden und Klammern. Der Druck um Stirn und Schläfen liess nach, die Binde erschlaffte, und Mettler zog ihm das Tuch über die Ohren und aus der Stirn.
Den frischen Wind empfand er als angenehm. Dass der Verband ihn nicht mehr einengte. Die Pflaster spürte er nicht. Seine Augen blieben geschlossen, er sass am Tisch, stützte den Kopf in die Hände und wartete. Er löste die Pflaster. Er wartete, weil er sich nicht getraute, die Augenlider anzuheben. Er wartete, weil er sich vor dem Licht fürchtete, der Helligkeit, die genauso gut eine Blendung bedeuten konnte. Er wartete, weil er wusste, dass mit dem Schauen ein neues Leben anfing, ein Leben, von dem er nicht sicher war, ob er es überhaupt noch einmal wollte.
Doch dann, vorsichtig und mit einer Anstrengung, als müsste ein festverklebtes Gewebe mit Kraft durchtrennt werden, wagte er einen ersten Blick.
Nach einem blitzartigen Lichteinfall sah er, stark verschwommen, aber ohne Zweifel, über die Rundung seines Bauchs in die Tiefe. Sah auf Mettlers Hund, auf das struppige Fell eines ausgestreckten Hinterlaufs. Ein Moment totaler Entspannung, und in jäher Aufwallung kaum gekannten Überschwangs presste er die Augen zusammen, um sie kurz darauf erneut zu öffnen und auf das Bild zu schauen, den schlafenden Hund zwischen seinen Schenkeln, die Pfote, das Bein, darunter die Kalkadern der dunklen Steinplatte.