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Die Liebe kam zurück mit dieser Zärtlichkeit: die Liebe, das Fest des Lebens, das Vertrauen in den Augenblick.

An einem solchen Ort spürte er alles wieder, der Ort gab ihm den Augenblick als gelebtes Leben und Vermächtnis zurück. Er hatte geliebt, gelebt; verraten, vergessen; jetzt war es wieder da, und er musste nur stehen bleiben, an dem Ort.

Der neue, der unbetretene Ort aber wurde zu einem neuen Theater seines Lebens, unverbraucht, nur leere Bühne. Blieb Wild stehen, irgendwo, etwa vor diesem vertrockneten Flieder, Syringa vulgaris, atmete er, sog er die Luft ein, dann war es ihm, als wünschte er sich nun, auch diesen neuen Ort mit einem Lebensmenschen, mit ihr, die nun doch fehlte, zu teilen. Das waren auch immer die Helen-Momente.

Die Gegenwart verging, die Orte blieben. Wild, zerstreut, stand vor einer Hinweistafel, die auf einen früheren Mitarbeiter und seine besonderen Verdienste um den Garten aufmerksam machte.

Ein Joseph Decaisne, 1807–1882, hatte hier offenbar sein ganzes Leben verbracht. «Entré à 17 ans comme garçon jardinier au Jardin des Plantes, son zèle et son intelligence furent remarqués: Il fit une belle et longue carrière au jardin où il termina sa vie. Aide naturaliste à la chair de botanique en 1833; professeur à la chair de culture; directeur adjoint.»

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